Energienews


14.11.2017

Mängel an Wärmepumpen: Treten Fehler auf, wird's teuer

Fast ein Drittel aller Mängel bei Wärmepumpenanlagen sind irreparabel. Im Durchschnitt liegen die Mängelbeseitigungskosten bei knapp 13.500 Euro. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Sachverständigenumfrage des Instituts für Bauforschung. Die Studie im Auftrag des Bauherren-Schutzbunds (BSB) untersucht die Fehlerhäufigkeit bei der Planung und Ausführung von Wärmepumpen. Darüber hinaus gibt sie Handlungsempfehlungen, um die Bauqualität zu verbessern.

Fehler sind meist schwerwiegend

Die Ergebnisse der Studie zeigen: Keine Wärmepumpenbauart ist im Vergleich zur anderen besonders mangelbehaftet. Doch egal ob erdgekoppelte Systeme, wie Sole/Wasser-Wärmepumpen, oder Luft/Wasser-Wärmepumpen – wenn Fehler auftreten, sind sie meist schwerwiegend. Bei knapp der Hälfte der fehlerhaften Anlagen sind Reparaturen oder der Austausch einzelner Teile notwendig. Ein Drittel ist irreparabel und muss komplett ausgetauscht werden.

Nach Angaben der befragten Sachverständigen zeigen sich die Probleme vor allem bei der Heizleistung und dem Stromverbrauch. Oft bleibt die Wohnung dann kalt und/oder die Energiekosten schnellen in die Höhe. In der Folge leidet der Wohnkomfort und der Geldbeutel wird stärker belastet als gedacht (und als erforderlich). Eine zeitnahe Reparatur ist dann meist unvermeidlich. Bei knapp über der Hälfte der betrachteten Fälle traten die Probleme unmittelbar nach Anlagenfertigstellung oder in den ersten zwei Jahren auf.

Planungs-, Ausführungs- und Einstellungsfehler

Die häufigsten Mängelursachen sind Planungs-, Ausführungs- und Einstellungsfehler. Wärmepumpen reagieren hier sehr sensibel. Schnell verkehren sich die gewünschten Effizienzvorteile in der Praxis ins Gegenteil. Deshalb rät die Studie, dass Bauherren, die den Einbau einer wärmepumpenbasierten Heizungsanlage erwägen, sich umfassend über die Anforderungen und Nutzung informieren sollten, beispielsweise bei unabhängigen Beratungsstellen wie dem BSB.

Wärmepumpenanlagen kommen mittlerweile in jedem dritten neu gebauten Wohngebäude zum Einsatz. Verbraucher sollten sich aber über ihre Ansprüche an den Komfort im Klaren sein, damit keine falsche Erwartungshaltung entsteht – insbesondere bei Modernisierungsprojekten: So können Wärmepumpenanlagen beispielsweise ausgekühlte Räume nicht in kurzer Zeit auf Wohlfühltemperatur heizen. Wichtig sei auch, dass nur mit einem passenden System für die Wärmeübergabe im Raum eine hohe Energieeffizienz erreichbar ist.

Die Umfrage zur Fehlerhäufigkeit bei der Planung und Ausführung von Wärmepumpen steht zum Download unter www.bsb-ev.de/studien/analysen-und-studien

 




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